Mittwoch, 30. Mai 2007
Mammutprogramme und Mammutsitzungen gibt es nicht
Videos "Walking with Prehistoric Beasts VI - Mammoth Journey" von Youtube
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Wiesbaden (archäologie-welt) – Die in der Politik und in der Wirtschaft oft gebräuchlichen Begriffe Mammutprogramm und Mammutsitzung im Sinne von etwas besonders Großem sind völlig fehl am Platz. Denn das eiszeitliche Mammut der Art Mammuthus primigenius war in Wirklichkeit nicht das größte Rüsseltier, sondern mit einer Schulterhöhe von etwa 3 Metern kleiner als ein heutiger Afrikanischer Elefant. Darauf weist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem inzwischen vergriffenen Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" hin.
Die größten Elefanten sind – laut Probst – die Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) und Steppenelefanten (Mammuthus trogonterii) im Eiszeitalter gewesen, die eine Schulterhöhe von ca. 4,50 Metern erreichten. Er glaubt aber nicht, dass statt Mammutprogramm und Mammutsitzung künftig Waldelefanten- oder Steppenelefantensitzung gesagt werden wird.
Mammute existierten etwa vor 250.000 bis 12.000 Jahren in Europa., aber auch in Asien, Amerika und Afrika. Sie sind durch ein dichtes Fell mit bis zu 35 Zentimeter langen Wollhaaren und darüber liegenden Deckhaaren gut gegen Kälte geschützt gewesen.
Außerdem hatten sie eine 3 Zentimeter dicke Haut und eine dicke Fettschicht. Ihre Stoßzähne waren bis zu 4 Meter lang und wogen pro Exemplar drei Zentner. Damit konnten sie Schnee wegschaufeln, um an die darunter befindliche pflanzliche Nahrung zu gelangen. Über das Aussehen der Mammute weiß man gut Bescheid, weil in Sibirien und Alaska insgesamt mehr als 40 Kadaver im Dauerfrostboden geborgen wurden.
Das Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" präsentiert zahlreiche Rekorde aus der Erdgeschichte, Pflanzenwelt, Tierwelt und Menschheitsgeschichte. Ernst Probst schrieb auch die Bücher "Deutschland in der Urzeit", "Deutschland in der Steinzeit", "Deutschland in der Bronzezeit", "Monstern auf der Spur" (Drachen, Riesen, Einhörner) sowie "Nessie" über das Ungeheuer von Loch Ness.
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Weblink:
Antiquitäten-Shop & Fossilien-Shop
http://www.antiquitaeten-shop.net
Freitag, 25. Mai 2007
Anfänge der Kunst vor mehr als 30.000 Jahren
Video "Steinzeit-Strip" von MyVideo.de
Wiesbaden (archäologie-welt) - Die ersten Kunstwerke der Menschheit wurden bereits in der Altsteinzeit vor mehr als 30000 Jahren geschaffen. Den damaligen Jägern und Sammlerinnen dienten vor allem eiszeitliche Tiere und merklich seltener Menschen als Motive. Sie hinterließen realistische Felszeichnungen und Schnitzereien. Dies berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem inzwischen vergriffenen Taschenbuch "Rekorde der Urzeit".
Als die ältesten Darstellungen menschlicher Gedanken werden von manchen Prähistorikern die etwa 300000 Jahre alten rätselhaften Ritzmuster auf polierten Tierknochen von Bilzingsleben in Thüringen gedeutet. Sie sind von Frühmenschen so regelmäßig angebracht worden, dass sie nach Ansicht einiger Experten nicht bei alltäglichen Arbeiten entstanden sein können. Beispielsweise ist auf einem 40 Zentimeter langen Schienbeinrest eines Elefanten ein Bündel von sieben genau zusammenlaufenden Linien sichtbar. Auf einem anderen Knochen sind 14 solcher Linien in gleichmäßigem Abstand erkennbar und bei einem weiteren Knochenfragment sieben Linien. Der Fußwurzelknochen eines Elefanten wurde mit Ritzlinien in Gestalt eines doppelten Rechtecks mit feiner Schraffierung versehen. Diese rhythmische Folge von Strichen und geometrischen Mustern ist vielleicht ein erster Schritt auf dem Weg zu früher bildlicher Darstellung abstrakter Figuren. Auf einem Tierknochen wollen ostdeutsche Prähistoriker sogar eine Gravierung erkannt haben, die einen Löwen zeigen soll. Die Ritzzeichnungen von Bilzingsleben werden jedoch in der Fachwelt nicht als Kunstwerk anerkannt.
Die ältesten eindeutigen Kunstwerke sind in der Zeit vor etwa 35000 bis 29000 Jahren entstanden. Sie stammen von Jägern und Sammlerinnen aus der Kulturstufe des Aurignacien, die nach einem französischen Fundort benannt ist. Die damaligen Künstler schufen realistische Felsritzungen und -zeichnungen an Höhlenwänden oder auf Felsblöcken und schnitzten mit Hilfe von scharfkantigen Feuersteinwerkzeugen formvollendete Tier- und Menschenfiguren. Kunstwerke aus dem Aurignacien kennt man aus Frankreich, Deutschland, Österreich und Russland.
Die ältesten figürlichen Kunstwerke Deutschlands wurden in drei baden-württembergischen Höhlen entdeckt: in der Geißenklösterlehöhle bei Blaubeuren-Weiler im Achtal, in der Vogelherdhöhle bei Heidenheim und in der Höhle Hohlenstein-Stadel bei Asselfingen, beide im Lonetal gelegen. Diese Funde sind mindestens 30000 Jahre alt und das Werk von Aurignacien-Leuten. Bei den Kunstwerken aus den süddeutschen Höhlen handelt es sich ausnahmslos um aus Mammutelfenbein geschnitzte Tier- und Menschenfiguren. Die Funde aus der Geißenklösterlehöhle stellen das Mammut (zwei Funde), den Wisent, den Höhlenbär in Angriffshaltung und einen Menschen mit hoch erhobenen Armen und gespreizten Beinen dar. Die Menschendarstellung wird als Betender gedeutet. Die meisten Kunstwerke aus dem Aurignacien in Deutschland kamen in der Vogelherdhöhle zum Vorschein. Dort barg man die Plastik von drei Mammuten, einem Fellnashorn, einem Wisent, einem Wildpferd und fünf Raubkatzen sowie eine plumpe Menschenfigur mit knopfartigem Kopf. Das rätselhafteste Kunstwerk wurde in der Höhle Hohlenstein-Stadel entdeckt: ein fast 30 Zentimeter hohes Wesen mit dem Kopf einer Höhlenlöwin, dem Körper eines Menschen und tierischen Füßen. Vielleicht verkörperte die Figur eine Gottheit.
Als das früheste Kunstwerk Österreichs gilt eine 7,2 Zentimeter hohe Frauenfigur aus Stein, die am Galgenberg von Stratzing bei Krems in Niederösterreich entdeckt wurde. Sie ist mehr als 31000 Jahre alt. Das ergab eine Altersdatierung von Holzkohlenresten aus der Fundschicht. Die Kremser Frauenfigur wirkt mit ihrem erhobenen linken Arm, dem seitlich abgestemmten rechten Arm, dem gedrehten Körper und den getrennten Beinen grazil und tänzerisch. Deshalb wurde sie von der Ausgräberin als "Fanny - die tanzende Venus vom Galgenberg" bezeichnet. Der Name Fanny erinnert an die berühmteste Tänzerin Österreichs, Fanny Elßler. Nach einer anderen Deutung handelt es sich um einen Jäger mit geschulterter Keule.
Die ältesten Kunstwerke Russlands hat man bei Sungir unweit von Vladimir nordöstlich von Moskau gefunden. Sie sollen mehr als 32000 Jahre alt sein. Die bei Sungir entdeckten Tierfiguren aus Mammutelfenbein stellen in zwei Fällen das Wildpferd sowie einen Wisent und ein Mammut dar.
Die meisten dicken Frauenfiguren aus der Altsteinzeit wurden im Gravettien zwischen etwa 28000 und 21000 Jahren hergestellt. Damals schufen die Jäger und Sammler zwischen dem Don in Russland und der Atlantikküste in Frankreich neben Wildtieren vielfach üppige Frauenfiguren. Sie werden ironischerweise - völlig unzutreffend - als "Venusfiguren" bezeichnet. Derartige "Venusfiguren" sind in Frankreich (Lespugue, Monpazier, Pechialet, Sireuil), Italien (Chiozza, Grimaldihöhlen, Savignano, Trasimeno), Deutschland (Mainz), Österreich (Willendorf), Tschechien (Dolni Vestonice, Pavlov, Petrkovice) und in Russland (Avdeevo, Chotylevo, Gagarino, Kostenki) entdeckt worden. Man hat sie aus Stein und in Tschechien sogar aus Ton geschaffen. Solche),Venusfiguren« spielten vermutlich eine große Rolle in der Ideen- und Gefühlswelt der damaligen Menschen.
Die einzigen "Venusfiguren" aus dem Gravettien vor mehr als 21000 Jahren in Deutschland sind 1921 auf dem Linsenberg in Mainz entdeckt worden. Sie kamen bei Bauarbeiten in etwa 2,70 Meter Tiefe ans Tageslicht. Die Mainzer Funde sind nur fragmentarisch erhalten. Beide "Venusfiguren" zeigen einen Teil des Unterkörpers und sind nur etwa 3,5 Zentimeter hoch. Man hat sie aus Stein geschnitzt. Eine in den Weinberghöhlen von Mauern in Bayern geborgene "Venusfigur" aus Ton soll gefälscht sein.
Zu den berühmtesten Frauenfiguren Österreichs aus dem Gravettien vor etwa 25000 Jahren zählt die "Venus von Willendorf". Die schon 1908 bei Ausgrabungen entdeckte "Venus" ist 10,3 Zentimeter hoch und besteht aus Kalkstein. Es ist eine nackte Frau ohne Füße. Farbreste deuteten darauf hin, dass die Figur einst rot bemalt war. Die "Venus von Willendorf" wird im Naturhistorischen Museum Wien aufbewahrt. Eine plumpere "Venus" wurde 1926 am selben Fundort geborgen. Man hat sie aus Mammutelfenbein geschnitzt. Ursprünglich war sie wohl 30 Zentimeter lang.
Die meisten Gravierungen auf Steinplatten aus dem Magdalénien zwischen etwa 18000 und 11500 Jahren wurden in Gönnersdorf bei Neuwied in Rheinland-Pfalz entdeckt. Dort fand man nahezu 200 Darstellungen von Tieren und etwa 400 von stilisierten Frauen ohne Kopf und ohne Füße. Diese Motive wurden in grauschwarze Schieferplatten eingraviert, die man - nachdem sie ihre magische oder kultische Aufgabe offensichtlich erfüllt hatten - einfach liegen ließ. Unter den Gönnersdorfer Tierdarstellungen überwiegen eindeutig Abbildungen vom Wildpferd (74mal) und vom Mammut (61mal). Seltener sind Gravierungen vom Fellnashorn, Hirsch, Elch oder der Saiga-Antilope, Auerochsen, Wisent, Wolf, Höhlenlöwen (ohne Kopf, Fisch, Vogel oder der Robbe.
Die schönsten und meisten Höhlenmalereien wurden im Magdalénien zwischen etwa 18 000 und 11500 Jahren in Frankreich und Spanien geschaffen. Aus dieser Zeit kennt man heute in Frankreich und Spanien mehr als 150 Höhlen, die Malereien von Wildtieren und ganz selten auch von Menschen zeigen. Zu den grandiosesten Höhlenmalereien gehören diejenigen von Lascaux bei Montignac in der Dordogne (Frankreich) und von Altamira in Kantabrien (Spanien). In Lascaux wurden vor etwa 17000 Jahren Auerochsen, Höhlenbären, Wisente, ein "Einhom"-ähnliches Wesen, Hirsche, Fellnashörner, Wildpferde, Esel, Steinböcke, Moschusochsen, Rentiere, Vögel und Raubkatzen dargestellt. Zu den geheimnisvollsten Szenen in Lascaux gehört die Darstellung eines wutschnaubenden Wisents, der von einem Speer getroffen wurde, und eines vor ihm liegenden verletzten oder toten Jägers. Ähnlich alte Höhlenmalereien wie in Frankreich und Spanien kennt man auch aus der Kapova-Höhle im Südural in Sibirien.
Die ältesten Kunstwerke der Schweiz stammen aus dem Magdalénien vor mehr als 11500 Jahren. Die schönsten und meisten Kunstwerke aus dieser Zeit wurden in der Höhle Kesslerloch bei Thayngen (Kanton Schaffhausen) gefunden. Bekannt ist vor allem die Gravierung des so genannten "Suchenden Rentiers" (früher "Weidendes Rentier" genannt) auf einem Lochstab aus Rentiergeweih. Mit Hilfe solcher Lochstäbe hat man damals krumme Holz- oder Elfenbeinstäbe über Wasserdampf gerade gebogen. Weitere Kunstwerke aus dem Magdalénien in der Schweiz wurden in der Höhle Schweizersbild, in der Rislisberghöhle, am Hollenberg bei Arlesheim und bei Baar geborgen.
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Der Wissenschaftsautor Ernst Probst
Der 1946 in Neunburg vom Wald im bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz geborene und heute im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kostheim lebende Wissenschaftsautor Ernst Probst veröffentlichte mehr als 25 Bücher. Er machte sich vor allem durch seine Bücher "Deutschland in der Urzeit", "Deutschland in der Steinzeit" und "Deutschland in der Bronzezeit" einen Namen. Seine Werke über die Steinzeit und Bronzezeit werden in mehreren Bänden des ZEIT-Lexikon erwähnt.
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Das Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" ist zeitweise gebraucht erhältlich bei:
http://www.amazon.de
Saurier, die Sammlerherzen höherschlagen lassen
Video "Hellbenders" von Youtube
Das größte Amphibium von West-Virginia (USA)
Wiesbaden (archaeoloie-welt) – Uralte Saurier von Fundstellen in Rheinland-Pfalz, an denen seit langem keine Fossilien mehr geborgen werden dürfen, sind im „Antiquitäten-Shop & Fossilien-Shop“ erhältlich. Unter der Internetadresse http://antiquitaeten-shop.net werden räuberische Saurier angeboten, die in der frühen Permzeit vor rund 290 Millionen Jahren in Süßwasserseen lebten.
Als fossile Raritäten im „Antiquitäten-Shop & Fossilien-Shop“ gelten Jungtiere des einst bis zu 2 Meter Länge erreichenden Sauriers Sclerocephalus (zu deutsch: „Hartschädel“) von den berühmten Fundstellen Odernheim am Glan und Niedernhausen in Rheinland-Pfalz. Vor diesem Monster mit maskenhaft wirkendem Schädeldach und vielen spitzen Zähnen mussten sich kleinere Saurier und Fische hüten.
Wesentlich kleiner als Sclerocephalus sind die nur fingerlangen Branchiosaurier („Kiemensaurier“) Apateon aus der frühen Permzeit, die wegen ihrer teilweise auffällig rötlich gefärbten Gesteine auch als Rotliegendzeit bezeichnet wird. Bei Branchiosauriern blieben in seltenen Fällen die seitlichen Kiemenbündel, denen sie ihren Namen verdanken, erhalten. An Branchiosauriern sind oft Zähne, Wirbelsäule, Beine, Zehen, Schwanz und Hautschatten erkennbar.
In Rheinland-Pfalz ist seit 1986 das Suchen und Bergen von Fossilien verboten. Aus diesem Grund kommen aus diesem Bundesland keine Neufunde von Sauriern mehr in den Fossilienhandel, sondern nur noch so genannte Altfunde. Letztere stammen meistens aus alten Privatsammlungen, deren Besitzer oder Erben sich von den Fossilien aus unterschiedlichen Gründen trennen.
Sclerocephalus und Apateon existierten rund 60 Millionen Jahre vor den ersten Dinosauriern. Zu Lebzeiten von Sclerocephalus und Apateon war es in Deutschland wärmer als heute. Europa lag zu Beginn der Permzeit vor rund 290 Millionen Jahren in Nähe des Äquators, wanderte dann aber nordwärts. Gebietsweise drangen in Deutschland aus bis 60 Kilometer Tiefe der Erdkruste gewaltige Lavamengen empor.
Wenn fossile Saurier aus der frühen Permzeit eine ungewöhnliche weiße Farbe besitzen, dann stammt diese von der Erhitzung durch aufsteigende Lava. Normalerweise sind fossile Tiere schwarz auf dem Gestein aus jenem Zeitabschnitt überliefert, was dem übriggebliebenen Kohlenstoff zuzuschreiben ist. Doch wenn das Gestein mit einem Fossil durch unterirdische Lava erhitzt wird, verbrennt der Kohlenstoff und lässt nur weiße Asche übrig.
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Saurier Sclerocephalus haeuseri aus der frühen Permzeit (Rotliegendzeit) vor etwa 290 Millionen Jahren von Odernheim am Glan in Rheinland-Pfalz. Bei diesem Exemplar sind sehr gut die Zähne des räuberischen Sauriers sichtbar. Die in den 1920-er Jahren entdeckte Fundstelle Odernheim am Glan ist bereits seit 1986 geschlossen, weswegen keine Neufunde mehr zu erwarten sind. Das hier angebotene Fossil ist ein Altfund aus der Zeit vor 1986 und befand sich bereits in Kanada. Größe der Platte: 24,7 x 22,8 cm, Größe des Sauriers: etwa 15 cm lang. Rückgaberecht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware! Preis: 749 Euro.
Saurier Sclerocephalus haeuseri aus der frühen Permzeit (Rotliegendzeit) vor etwa 290 Millionen Jahren von Odernheim am Glan in Rheinland-Pfalz. Größe der rechtwinkligen Platte: etwa 31,5 x 17 cm, Größe des Sauriers: etwa 25,5 cm lang. Ein Originalfund von Sclerocephalus aus Odernheim am Glan in dieser Größe und Qualität kommt heute nur noch sehr selten in den Handel. Der hier angebotene Sclerocephalus lagerte seit den 1970-er Jahren in einer bereits abgebauten Gesteinsbank und wurde erst 2005 professionell präpariert. Wie bei Odernheimer Fossilien üblich, ist die Platte gebrochen und professionell geklebt. Rückgaberecht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware! Preis: 699 Euro
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Saurier Sclerocephalus haeuseri aus der frühen Permzeit (Rotliegendzeit) vor etwa 290 Millionen Jahren von Odernheim am Glan in Rheinland-Pfalz. Größe der rechtwinkligen Platte: etwa 31,5 x 19 cm, Größe des Sauriers: etwa 24,5 cm lang. Der hier angebotene Sclerocephalus lagerte seit den 1970-er Jahren in einer bereits abgebauten Gesteinsbank und wurde erst 2005 professionell präpariert. Wie bei Odernheimer Fossilien üblich, ist die Platte gebrochen und professionell geklebt. Rückgaberecht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware! Preis: 699 Euro.
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Saurier Sclerocephalus haeuseri aus der frühen Permzeit (Rotliegendzeit) vor etwa 290 Millionen Jahren von Jeckenbach bei Meisenheim in Deutschland. Größe der mit Kunststoff verstärkten rechteckigen Platte: etwa 46,5 x 25 cm, Größe des Fossils: etwa 31 cm lang. Die berühmte Fossilienfundstelle Jeckenbach ist seit 1986 geschlossen, seitdem gibt es dort keine Neufunde mehr. Bei dem hier angebotenen Sclerocephalus handelt es sich um einen Altfund vor 1986 aus einer Privatsammlung. Der Schädel dieses Sauriers ist gut erhalten. Teilweise sind sehr deutlich die Zähne in den Kiefern erkennbar. Vom Körper und Schwanz blieb der Hautschatten erhalten. Hinter dem Schädel ist eine rätselhafte Struktur sichtbar, die von Hautresten oder Kiemen oder Kiementaschen stammen könnte. Die Beine sind nicht optimal überliefert. Rückgaberecht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Ware! Preis: 399 Euro
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Drei seltene und schöne Sclerocephalus aus der Sammlung des Wiesbadener Wissenschaftsautos Ernst Probst:
Zwei Saurier Sclerocephalus haeuseri mit Hautschatten aus der frühen Permzeit (Rotliegendes) vor etwa 290 Millionen Jahren auf einer Platte von Niedernhausen in Rheinland-Pfalz. Altfund vor 1986. Größe der Platte: etwa 31 x 33 cm, Größe der Saurier: etwa 19 und 20 cm lang. Amphibien mit Fluat imprägniert.
Saurier Sclerocephalus haeuseri mit Hautschatten aus der frühen Permzeit (Rotliegendes) vor etwa 290 Millionen Jahren von Niedernhausen in Rheinland-Pfalz. Altfund vor 1986. Größe der Platte: etwa 45 x 31 cm, Größe des Sauriers: etwa 44 cm lang. Zähne sichtbar, Beine sehr gut erhalten.
Saurier Sclerocephalus haeuseri mit Hautschatten aus der frühen Permzeit (Rotliegendes) vor etwa 290 Millionen Jahren mit Farn Walchia von Niedernhausen in Rheinland-Pfalz. Schwanz zum Teil leicht ergänzt. Altfund vor 1986. Größe der Platte: etwa 53 x 30 cm, Größe des Sauriers: etwa 34 cm lang, Größe des Farns: etwa 43 cm lang.
Donnerstag, 24. Mai 2007
Clovis-Kultur angeblich durch Kometeneinschlag ausgelöscht
Speerspitzen der Clovis-Kultur
Berkeley / Wiesbaden (archäologie-welt) - Die bisher älteste bekannte menschliche Kultur in Nordamerika, die nach der Stadt Clovis im US-Bundesstaat New Mexico benannte Clovis-Kultur, ist vielleicht nach einem Kometeneinschlag vor etwa 13.000 Jahren ausgestorben. Dies schließen amerikanische Wissenschaftler aus Sedimentuntersuchungen in Nordamerika und Belgien. Nach ihrer Ansicht raste der Komet damals in die Erdatmosphäre, zerbrach in mehrere Teile und explodierte in großen Feuerkugeln, wobei Bruchteile wahrscheinlich bis nach Europa gelangten. Der Einschlag löste angeblich riesige Brände in ganz Nordamerika aus, die ein abruptes Ende der Clovis-Kultur bewirkten.
Richard Firestone vom Lawrence Berkeley National Laboratory in Berkeley und seine Kollegen entdeckten in ehemaligen Siedlungen der Clovis-Kultur und an anderen Lokalitäten in Nordamerika und Belgien eine kohlenstoffreiche Sedimentschicht, die mehrere Arten von außerirdischen Gesteinen enthält. Die Wissenschaftler fanden unter anderem winzige Diamanten, die bisher auf der Erde lediglich in Meteoriten gefunden wurden, kleine Kohlenstoffkügelchen, die durch schnelle Abkühlung in der Luft entstehen, und das auf der Erde sehr seltene Helium-3-Isotop. Da die Sedimentschicht keine für Asteroiden typische hohen Nickel- noch Iridiumkonzentrationen enthält, vermuten die Wissenschaftler einen Kometen als Ursprung der Ablagerungen.
Wenn sich die Theorie von Firestone und seinen Kollegen bewahrheiten sollte, könnte sie den abrupten Klimawandel auf der Nordhalbkugel gegen Ende des Eiszeitalters vor etwa 10.000 Jahren erklären. Der Kometeneinschlag könnte den mächtigen Eisschild destabilisiert und damit die als Jüngere Dryas bekannte Kälteperiode ausgelöst haben. Außerdem verursachten die Explosionen nach Ansicht der Wissenschaftler riesige Waldbrände, welche die Clovis-Kultur und einige Säugetierarten auslöschten.
Viele Wissenschaftler stehen der aufsehenerregenden Theorie skeptisch gegenüber. Der amerikanische Paläontologe Paul Koch beispielsweise ist einerseits fasziniert von den neuen Beweisen für einen Kometeneinschlag, andererseits glaubt er aber nicht an die über den ganzen Kontinent verbreiteten Feuer.
Am namengebenden Fundort Clovis wurden 1937 erstmals so genannte Clovis-Spitzen geborgen, die als typisch für die Clovis-Kultur gelten. Dabei handelt es sich um fein gerillte Speerspitzen bis zu 20 Zentimeter Länge. Die beidseitig zurechtgehauenen Clovis-Spitzen eigneten sich sowohl zum Jagen als auch zum Zerteilen von Beutetieren. Clovis-Spitzen sind nur etwa halb so groß wie die Speerspitzen der gleichzeitig in Europa bestehenden Solutréen-Kultur, die nach einem französischen Fundort benannt ist.
Dienstag, 22. Mai 2007
Zitate über Antiquitäten
Video "Grece" bei Youtube
http://www.youtube.com/watch?v=K7IgEy6Zj_Q
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Alte Sachen, die man nicht wegwirft, sondern teuer verkauft, werden Antiquitäten genannt.
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Antiquitäten haben eine Seele.
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Antiquitäten stammen leider meistens von Menschen, die wir nicht kennen.
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Antiquitäten verdienen Respekt.
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Antiquitäten von Privatsammlern erfreuen oft nur eine Generation. Schon der erste Erbe hat häufig kein Interesse mehr daran und versilbert sie.
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Antiquitätenhändler brauchen viel Fantasie – und zwar beim Festlegen des Verkaufspreises.
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Antiquitätenhändler ist ein Traumberuf: Wer kann schon immer wieder andere Antiquitäten in seinen Händen halten und sie bewundern?
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Auch eine gefälschte Antiquität ist in 5000 Jahren sehr alt.
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Auch wenn von einer Antiquität weder das Alter noch der Fundort bekannt sind, eines weiß der Antiquitätenhändler immer genau: den Verkaufspreis.
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Bei den Antiquitäten ist es wie bei den Menschen: Es gibt immer weniger Originale.
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Bei manchen Antiquitäten ist nur der Fingerabdruck des Verkäufers darauf ein Original.
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Bei manchen Auktionen und Börsen sind echte Antiquitäten nur eine kleine Minderheit.
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Bei vielen Frauen ist ihr Ehemann die älteste Antiquität im Haushalt.
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Billige Antiquitäten sind oft zu teuer, weil sie nicht echt sind.
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Das Interesse an seltenen Antiquitäten ist weltweit so groß, dass die Originale nicht ausreichen, um den Bedarf zu befriedigen.
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Das meiste von dem, was wir heute besitzen, ist bereits in 100 Jahren völlig wertlos. Es wird keine Antiquität.
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Der Nachschub an Antiquitäten ist nicht unendlich.
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Die meisten Antiquitäten gehen der Nachwelt verloren. Nur ein Bruchteil davon bleibt dank glücklicher Umstände erhalten.
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Die Zeichnung eines Kindes wird in 1000 Jahren eine größere Antiquität sein als der teuerste Computer.
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Die Zusammenarbeit von Sammlern und Antiquitätenhändlern mit Archäologen und Museumsleuten ist leider oft nicht optimal, obwohl alle davon profitieren könnten.
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Echt an mancher Antiquität ist nur der anhaftende Sand, mit dem der Fälscher ein hohes Alter vortäuschen will.
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Eine von Hand geformte tönerne Tasse aus der Steinzeit ist bei Sammlern eine begehrte Rarität. Für unsere heutigen industriell gefertigten Tassen wird sich in 5000 Jahren wohl kaum jemand interessieren.
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Es ist furchtbar: Manche Antiquität hat Jahrtausende heil überstanden, aber dann wird sie durch eine Unachtsamkeit beim Versand innerhalb von Sekundenbruchteilen zerstört.
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Hüten Sie sich vor Antiquitätenhändlern und -sammlern, die nicht wissen, was sie verkaufen!
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In einem Land ohne Antiquitäten wird man nach Kultur vergebens Ausschau halten.
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In einem Lexikon las ich, alles was mindestens 100 Jahre alt ist, sei eine Antiquität. Wenn das zuträfe, wären das Weltall, die Sonne, die Erde und der Mond uralte Antiquitäten.
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Jeder Sammler von Antiquitäten sollte sich Gedanken darüber machen, wer nach seinem Tod seine Schätze erhält.
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Käufer von seltenen und wertvollen Antiquitäten sollten eine Eignungsprüfung ablegen müssen, ob sie charakterlich für den Besitz und die Aufbewahrung überhaupt geeignet sind.
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Kopien von Antiquitäten sind schöner als Originale.
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Leider geben die meisten Antiquitäten Rätsel auf: Wir wissen nicht, wer sie einst hergestellt und benutzt hat.
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Machten sich die Töpfer der Steinzeit deswegen so viel Mühe, weil sie ahnten, dass ihre Tongefäße später Antiquitäten sein würden?
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Mancher Antiquitätensammler ist das einzige Original in seiner Sammlung.
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Mancher Faustkeil aus der Steinzeit wurde so schön geformt, dass sein Besitzer damit ungern zuschlug. Vielleicht wurden als Urmenschen frühe Antiquitätensammler?
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Privatsammler, die ihre wertvollen Antiquitäten durch Beschriften verschandeln, sollten das Recht zum Sammeln solcher Kostbarkeiten verlieren.
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Sammler, die keine Aufzeichnungen über das Alter und den Fundort ihrer Antiquitäten anlegen, handeln verantwortungslos. Nach ihrem Tod weiß niemand mehr, um was es sich eigentlich handelt.
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Seit es Internetauktionen gibt, werden mehr Antiquitäten auf Dachböden entdeckt als bei archäologischen Ausgrabungen.
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Vielleicht gilt ein massenweise hergestellter Kugelschreiber von heute in einer Million Jahren als seltene und kostbare Antiquität?
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Viel altes Zeug ohne jeden praktischen Nutzen mausert sich dank fantasievoller Beschreibung zur kostbaren Antiquität.
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Was von dem vielen Plunder aus dem 21. Jahrhundert wird wohl in 1000 Jahren als Antiquität gelten?
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Weil viele Menschen den wahren Wert eines Originals nicht mehr bezahlen wollen, kaufen sie oft statt einer Antiquität nur eine Fälschung.
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Wenn eine Antiquität viel jünger ist als ihr Besitzer, handelt es sich bei ersterer um eine Fälschung.
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Wenn ich die Einrichtung meines Hauses ansehe, frage ich mich manchmal, was davon später zur Antiquität taugt.
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Wenn man etwas lang genug aufbewahrt, wird es irgendwann vielleicht zur Antiquität.
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Wer Antiquitäten abschätzig als altes Zeug abtut, verrät viel über seine Intelligenz.
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Wer bei einer Antiquität nur an deren materiellen Wert denkt, hat ihren Besitz nicht verdient.
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Wer weiß: Vielleicht ist ein handschriftlicher Brief von heute in 5000 Jahren eine ähnlich begehrte Antiquität wie gegenwärtig eine Keilschrift aus Mesopotamien?
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Wie eine Antiquität aufbewahrt wird, verrät viel über ihren Besitzer.
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Wissenschaftlich wertvolle Antiquitäten, von denen die Fachwelt nichts weiß, sind so, als wären sie nicht entdeckt werden.
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Weblinks:
Antiquitäten-Shop & Fossilien-Shop
http://www.antiquitaeten-shop.net
archaeologie-news
http://archaeologie-news.blog.de
antiquitaetennews
http://userblogs.free-radio.de/index.php/antiquitaetennews
Freitag, 18. Mai 2007
Menschenopfer und Kannibalismus in der Steinzeit
Wiesbaden (archäologie-welt) - In Deutschland wurden in der Steinzeit blutige und grausame Menschenopfer sowie Kannibalismus praktiziert. Dies berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem inzwischen vergriffenen Taschenbuch „Rekorde der Urzeit“. Nachfolgend eine Leseprobe aus diesem Taschenbuch.
Als das älteste Zeugnis von Kannibalismus, bei dem man einen religiösen Hintergrund vermutet, gelten die Skelettreste von etwa 40 Frühmenschen aus der Höhle von Choukoutien, südwestlich von Peking in China. Sie sind etwa 350000 Jahre alt und stammen von Frühmenschen der Unterart Homo erectus pekinensis. Bei allen Schädeln fehlt die Region um das Hinterhauptsloch, das erweitert worden ist, um das Gehirn herausnehmen und verzehren zu können. Auch die Schenkelknochen sind zerschlagen und geöffnet worden, damit man an das Mark gelangen konnte. Die Reste dieser Kannibalenmahlzeiten wurden von 1927 bis 1939 ausgegraben.
Die ältesten Reste einer Kannibalenmahlzeit in Deutschland kamen bei Ausgrabungen in Bilzingsleben in Thüringen zum Vorschein. Dort stieß man auf ein gestampftes Pflaster-Halbrund aus Knochen und Geröll, das als Ritualplatz diente. Dort wurden offenbar vor etwa 300000 Jahren von Frühmenschen die Schädel verstorbener Angehöriger zertrümmert und deren Gehirn bei einem rituellen Mahl verzehrt. Schnitt- und Ritzspuren auf einem Hinterhauptsfragment von Bilzingsleben könnten von Manipulationen nach dem Tode herrühren.
Die älteste rituelle Tötung eines Urmenschen in Deutschland wird durch den 1933 in Steinheim an der Murr (Baden-Württemberg) entdeckten Oberschädel einer Frau aus der Zeit vor etwa 300000 Jahren dokumentiert. Diesem so genannten "Steinheim-Menschen" ist von Zeitgenossen der Schädel eingeschlagen und danach vom Hals abgeschnitten worden. Vermutlich hat man dann das Gehirn entnommen und anschließend gegessen.
Die meisten Reste von Kannibalenmahlzeiten aus der Zeit der späten Neanderthaler wurden in Kroatien und Frankreich entdeckt. In der Halbhöhle von Krapina nördlich von Zagreb (Kroatien) barg man von 1899 bis 1905 zerschlagene und teilweise angebrannte Knochenreste von mindestens 24 Menschen. In Hortus (Südfrankreich) wurden Reste von 20 bis maximal 36 Menschen gefunden, deren Knochen allesamt zerbrochen waren und inmitten von Mahlzeit und Tierresten lagen.
Den besten Einblick in die Opferpraktiken der ersten Bauern haben die zehnjährigen Ausgrabungen bei Eilsleben (Kreis Wanzleben) in Sachsen-Anhalt ermöglicht. An diesem Fundort der Linienbandkeramischen Kultur aus der Zeit vor mehr als 5000 v. Chr. barg man Überreste von geopferten Tieren, menschlichen Tonfiguren und Menschen. Die kleinen menschlichen Tonfiguren wurden von den Linienbandkeramikern offensichtlich als lebende Wesen betrachtet. Sie dienten bei Opferzeremonien von Familien als Ersatz für blutige Menschenopfer, wurden jedoch im größeren Kreis auch zusammen mit lebenden Menschen vermutlich einer Fruchtbarkeitsgöttin geopfert.
Zu den ältesten Menschenopferplätzen der Jungsteinzeit in Deutschland gehören neben dem Fundort Eilsleben die Jungfernhöhle von Tiefenellern bei Bamberg, die Höhle Hanseles Hohl im Alb-Donau-Kreis (beide in Bayern gelegen), Ober-Hörgern im Wetteraukreis (Hessen) und Zauschwitz (Kreis Borna) in Sachsen. An diesen Orten haben vor mehr als 5000 v. Chr. Angehörige der Linienbandkeramischen Kultur ihre Opfer dargebracht.
Die meisten Menschenopfer aus der Urzeit wurden im Höhlenheiligtum von Bad Frankenhausen Im Kyffhäusergebirge (Thüringen) entdeckt. Dort barg man in drei - von insgesamt 20 - Höhlen die Skelettreste von mehr als 100 Menschen, die vor mehr als 1000 v. Chr. in der Bronzezeit geopfert worden sind.
Die eindrucksvollsten Beweise für den "Kult der abgeschlagenen Köpfe" bei den Kelten fand man im Heiligtum von Entremont nahe Aix-en-Provence in Südfrankreich. In dessen Ruinen blieben viereckige Kalksteinsäulen mit eingemeißelten Menschenköpfen erhalten. Im sogenannten "Saal der Köpfe" wurden einst im 3. und 2. Jahrhundert vor Christus Menschenschädel in Nischen der Steinsäulen angenagelt. Ähnliche Funde kennt man aus dem Heiligtum von Roquepertuse unweit von Marseille.
Die ältesten Schädelbestattungen aus der Mittelsteinzeit in Deutschland kamen 1987 bei Untersuchungen in der Höhle Hohlenstein-Stadel bei Asselfingen (Baden-Württemberg) zum Vorschein. Sie stammen von einer 20 Jahre alten Frau, einem 20- bis 30jährigen Mann und von einem zwei- bis vierjährigen Kind. Diese Menschen sind - nach Altersdatierungen an der Universität Zürich - vor etwa 5800 v. Chr. erschlagen worden. Hinterher wurde ihr Kopf vom Hals getrennt und in einer rotgefärbten Grube der Höhle deponiert. Die Beweggründe für diesen rätselhaften Schädelkult sind bisher nicht geklärt. Fest steht nur, dass man den Schädel als wichtigsten Teil des Körpers anders behandelte als die übrigen Teile, deren Schicksal unbekannt ist.
Die umfangreichste Schädelbestattung aus der Mittelsteinzeit in Deutschland wurde 1908 in der Großen Ofnet-Höhle bei Holheim (Kreis Donau-Ries) in Bayern entdeckt. Dort sind um 5500 v. Chr. nacheinander die Schädel von insgesamt 38 Männern. Frauen und Kindern in zwei Mulden niedergelegt worden. Auffälligerweise sind ihre Gesichter zum Höhleneingang nach Südwesten ausgerichtet. Die Schädel der Frauen wurden mit Schneckengehäusen und Zähnen vom Perlfisch geschmückt.
Die bedeutendste Opferstätte der Germanen in Mitteleuropa war das Moor bei Oberdorla unweit von Mühlhausen in Thüringen. Dort war im 1. Jahrhundert vor Christus durch Erdfälle infolge der Salzauslaugung ein großer See entstanden. In diesem Ereignis erblickten die hier lebenden Germanen vermutlich das Werk von Göttern. Sie errichteten im Laufe von mehreren Jahrhunderten wiederholt Opferstätten. an denen sie verschiedenen Göttern huldigten und ihnen Gaben darbrachten. Verehrt wurden unter anderem die Göttin der Fruchtbarkeit (Nerthus), der Gott des Krieges (Wodan) und der Gott des Rechts (Tiwaz). Ausgegraben wurden kreisförmige Einhegungen mit Altären, Kultstangen, hölzerne Götterfiguren, Reste von Tier- und Menschenopfern sowie zahlreiche Gebrauchsgegenstände. Die Funde von Oberdorla lassen sich den Odergermanen, Hermunduren. Rhein-Weser-Germanen und den Thüringern zuordnen
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Lesetipp:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kannibalismus
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Der Autor Ernst Probst:
Der Wissenschaftsautor Ernst Probst hat sich vor allem durch seine Bücher „Deutschland in der Urzeit“, „Deutschland in der Steinzeit“ und „Deutschland in der Bronzezeit“ einen Namen gemacht. Seine Standardwerke über die Steinzeit und Bronzezeit werden in mehreren Bänden des ZEIT-Lexikon erwähnt.
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Das Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" ist zeitweise gebraucht erhältlich bei:
http://www.amazon.de/Rekorde-Urzeit-Ernst-Probst/dp/3570209539/sr=8-2/qid=1168101603/ref=sr_1_2/303-5685361-1502634?ie=UTF8&s=books
So begann der Handel in der Steinzeit
Seltene Steinarten und Schmuckschnecken waren erste Handelswaren
Wiesbaden (archäologie-welt) - Die ersten Tauschgeschäfte gab es in der Zeit des Aurignacien vor mehr als 30000 Jahren. Sie erfolgten bei Begegnungen mit fremden Jägern und Sammlern, die man bei Jagdexpeditionen oder bei Wanderungen zu neuen Lagerplätzen traf. Dabei wechselten seltene Steinarten und als Schmuck geschätzte formschöne Muscheln oder Schneckengehäuse den Besitzer. Die Tauschobjekte stammen teilweise aus weit entfernten Gebieten. Auf rege Tauschgeschäfte zu so früher Zeit deutet ein Versteck von etwa 8000 kleinen Meeresmuscheln in der Grotte du Cavillon bei Grimaldi in Italien hin. Manche Prähistoriker bringen dieses Schmuckdepot jedoch mit Opfergaben in Verbindung.
Nachzulesen ist dies in dem inzwischen vergriffenen Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Nachfolgend eine Leseprobe aus diesem Taschenbuch:
Die frühesten Tauschgeschäfte in Deutschland wurden im Aurignacien vor mehr als 30000 Jahren abgeschlossen. Als Beweis dafür gilt ein in der Geißenklösterlehöhle in Baden-Württemberg entdeckter, von Menschenhand bearbeiteter Anhänger aus grünlichbraunem Speckstein, wie er im Fichtelgebirge (Bayern) oder in der Schweiz vorkommt.
Die ersten Tauschgeschäfte in Österreich sind ebenfalls aus dem Aurignacien vor mehr als 30000 Jahren dokumentiert. Von der Fundstelle Kamegg in Niederösterreich kennt man Schmuckschnecken aus Südungarn und aus dem Gebiet des ehemaligen nördlichen Jugoslawien. In Krems-Hundssteig (Niederösterreich) wurden Schmuckschnecken aus dem Mittelmeer geborgen. Und in Langmannersdorf hat man einen Bemsteinanhänger entdeckt, der auf dem Tauschweg nach Niederösterreich gelangt sein dürfte. Dies sind die ältesten Fälle von "Schmuckhandel" in Österreich.
Die ersten Tauschgeschäfte in der Schweiz sind für die Zeit des Magdalénien vor mehr als 11500 Jahren nachgewiesen. Das zeigen zahlreiche Schmuckfunde aus fremden Gegenden, die in Höhlen der Nordostschweiz zum Vorschein kamen. So stammen die Schmuckschnecken aus der Kastel- und Kohlerhöhle (beide im Kanton Bern), dem Abri Chesselgraben und der Rislisberghöhle (beide im Kanton Solothurn) und aus der Hollenberghöhle 3 (Kanton Basel-Land) entweder aus Deutschland (Mainzer Becken), Belgien (Belgisches Becken) oder aus Frankreich (Pariser Becken). Andere Schmuckschnecken aus nordwestschweizerischen Höhlen sind im Mittelmeergebiet oder in der Region der oberen Donau aufgelesen worden. Diese Schmuckstücke dürften über viele Zwischenhändler in die Schweiz gelangt sein.
Die meisten Tauschgeschäfte in der Steinzeit gab es in deren letztem Abschnitt. In der Jungsteinzeit (vor etwa 5500 bis 2000 v. Chr.) wurden die Menschen nämlich durch Ackerbau, Viehzucht, Töpferei und andere neue Errungenschaften in die Lage versetzt, mit den Überschüssen ihrer Produktion rege Tauschgeschäfte zu betreiben. Getauscht werden konnte mit Saatgut, Getreidemehl, Haustieren, formschönen und dekorativen Tongefäßen, seltenen Steinarten. Schmuckschnecken und Muscheln. Nach der Entdeckung der Metallbearbeitung kamen noch Kupfer, Gold und Silber dazu.
Das beliebteste Tauschobjekt der ersten Bauern in Deutschland zur Zeit der Linienbandkeramischen Kultur vor etwa 5500 bis 4900 v. Chr. dürfte die Spondylus-Muschel gewesen sein. Diese Muschelart wurde vermutlich aus Südosteuropa importiert. Aus Spondylus-Muscheln hat man Schmuckstücke und Gürtel hergestellt. Spondylus-Muscheln kamen unter anderem in Aiterhofen-Ödmühle und Sengkofen (beide in Bayern) sowie in Bornstedt und Wulfen (beide in Sachsen-Anhalt) zum Vorschein.
Die ersten Tauschgeschäfte mit Kupfergeräten in Europa sind vor mehr als 4000 v. Chr. erfolgt. Auch in Deutschland hat man Belege für derart frühen "Kupferhandel" entdeckt. Dazu gehören eine Kupferart aus Auleben in Thüringen und ein Kupfermeißel aus Schernau in Bayern.
Die frühesten Tauschgeschäfte mit Gold dürften um 4000 v. Chr. abgeschlossen worden sein. Dies kann man aus den reichen Goldfunden von Varna in Bulgarien schließen. Solche Raritäten haben vermutlich auch auf dem Tauschweg den Besitzer gewechselt.
Die ältesten Tauschgeschäfte mit Gold in Deutschland sind aus der Zeit der Trichterbecher-Kultur vor mehr als 3000 v. Chr. bekannt. Dabei handelt es sich um je einen goldenen Armring aus Himmelpforten in Niedersachsen und aus Schwesing in Schleswig-Holstein. Das Gold, aus dem diese Schmuckstücke angefertigt wurden, soll aus Irland oder Siebenbürgen stammen.
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Das Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" ist zeitweise gebraucht erhältlich bei:
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Steinzeit: Schon am Anfang war das Feuer
Video "Quest for Fire (1981)" von Youtube
http://www.youtube.com/watch?v=P11BSycx41o
Wiesbaden (archäologie-welt) - Das älteste von Frühmenschen gehütete Feuer ist aus der Zeit vor etwa 1,4 Millionen Jahren bekannt. Dabei handelt es sich um mehr als 40 Stücke gebrannten Lehms von einer Feuerstelle bei Chesowanja in Kenia (Afrika). Diese Funde beweisen, daß man es damals schon verstand, das auf natürliche Weise durch Blitzschläge oder Waldbrände entstandene Feuer zu hüten.
Nachzulesen ist dies in dem inzwischen vergriffenen Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Nachfolgend eine Leseprobe aus diesem Taschenbuch:
Die ältesten Feuerspuren in Europa wurden vor etwa 1 Million Jahren von Frühmenschen der Art Homo erectus in der Höhle Sandalja 1 bei Pula in Istrien hinterlassen. Es sind angekohlte Tierknochen und Holzkohlestückchen.
Die ältesten Feuerspuren in Frankreich wurden auf dem Hügel Terra Amata bei Nizza entdeckt. Sie sind etwa 400000 Jahre alt und stammen von Frühmenschen der Art Homo erectus. Dort hat man Feuerstellen entdeckt.
Die ältesten Feuerspuren in Asien hat man in der Drachenhöhle von Choukoutien bei Peking in China gefunden. Diese Holzkohle- und Ascheschichten stammen aus der Zeit vor etwa 350000 Jahren. Auch sie werden Frühmenschen zugeschrieben.
Die ältesten Feuerspuren in Deutschland kamen in Bilzingsleben (Thüringen) zum Vorschein. Es handelt sich um Feuerstellen vor kleinen Hütten mit Holzkohle sowie Gerölle und Steinplatten mit Brandrissen. Alle diese Funde sind etwa 300000 Jahre alt und werden Frühmenschen zugerechnet.
Die ältesten Feuerspuren in Österreich stammen aus der Zeit der frühen Neanderthaler vor mehr als 250 000 Jahren. Sie wurden in der Repolusthöhle bei Peggau (Steiermark) entdeckt.
Die ältesten Feuerspuren von frühen Neanderthalern in Deutschland kennt man von Ehringsdorf bei Weimar in Thüringen. Sie sind wahrscheinlich 220000 Jahre alt. In Ehringsdorf wurden mehrere, neben- und übereinanderliegende Feuerstellen mit Steingeräten und Jagdtierresten entdeckt.
Die ältesten Feuerspuren in der Schweiz werden in die Zeit der späten Neanderthaler zwischen etwa 115000 und 35000 Jahren datiert. Sie kamen in der Höhle von Cotencher in der Gemeinde Rochefort (Kanton Neuenburg) zum Vorschein. Dort fand man Spuren von Feuerstellen.
Zu den ältesten Feuerspuren von späten Neanderthalern In Deutschland rechnet man mehrere Brandstellen innerhalb einer Behausung im Netzetal bei Ederrtal-Buhlen im Kreis Frankenberg (Hessen) sowie Holzkohlereste am ehemaligen Ascherslebener See bei Königsaue in Thüringen. Sie sind etwa 50000 Jahre alt.
Die ältesten Feuerspuren von frühen Jetztmenschen in Deutschland wurden in der Gelinklösterlehöhle bei Blaubeuren-Weiler (Alb-Donau-Kreis) in Baden-Württemberg entdeckt. Die dort aufgespürte Feuerstelle ist mehr als 30000 Jahre alt.
Der älteste hölzerne Brunnen kam in einer Kiesgrube bei Kückhoven unweit von Erkelenz südlich von Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) zum Vorschein. Er stammt aus der Zeit der Linienbandkeramischen Kultur um 5000 v. Chr. Der steinzeitliche Brunnen wurde aus 10 bis 15 Zentimeter dicken Eichenholzbalken errichtet. Er reichte 15 Meter tief in den Boden bis zum Grundwasser und maß 3 x 3 Meter. Der Brunnenkasten ist in Blockbautechnik zusammengefügt worden. Man hat die Eichenholzbalken geschickt behauen. Die Nuten an ihrem Ende sind so verschränkt wie bei heutigen nordamerikanischen Blockhäusern. Mehr als 20 Jahre später wurde in den großen Brunnenkasten ein kleinerer gebaut, der später ebenfalls ersetzt wurde.
Die frühesten Bewässerungsanlagen wurden von den Ägyptern um 5000 v. Chr. geschaffen Mit ihrer Hilfe hat man Felder künstlich bewässert. Später haben die Ägypter bis zu 20 Kilometer lange Kanäle gegraben, um mit Nilwasser ihre Felder zu versorgen.
Der erste Staudamm wurde um 2900 v. Chr. in Ägypten erbaut. Der aus Erde und Steinen errichtete 100 Meter lange Damm sperrte das Garawital ab.
Die ersten Kanäle dürften vor mehr als 2500 v.Chr. von den Sumerern in Mesopotamien erbaut worden sein. Etwas jünger sind die um 2500 v.Chr. in Mohenjo-Daro (Pakistan) im Industal errichteten Kanäle. Dort wurden Abwässer durch Tonrohre in abgedeckte Kanäle geleitet, die an den Straßen entlangliefen und auf die Felder mündeten.
Der älteste Wassertank wurde in der Stadt Inthal in Indien entdeckt, die zur Zeit der Industal-Kultur zwischen etwa 2200 und 1600 v. Chr. existierte. Der Tank hat ein 213 Meter langes, 36 Meter breites und bis zu 4 Meter tiefes Becken aus gebrannten Lehmziegeln. Das Wasser für dieses Reservoir entnahm man einem nahen Fluß. Es strömte durch einen künstlich angelegten Kanal in den Tank.
Die frühesten Wasserklosetts gab es bei den Sumerern in Mesopotamien um 2500 v.Chr.
Die ältesten Bader sind aus Mohenjo Daro (Pakistan) im Industal bekannt. Sie wurden zu rituellen Zwecken erbaut.
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Das Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" ist zeitweise gebraucht erhältlich bei:
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Mittwoch, 16. Mai 2007
So lebte der Höhlenbär im Eiszeitalter
Video Grizzlybär von Youtube
Wiesbaden (archäologie-welt) - Der jungpleistozäne Höhlenbär (Ursus spelaeus) war ebenso wie der Höhlenlöwe und wie die Höhlenhyäne kein nur im Dunkel unterirdischer Verstecke lebendes Tier, wie der Name vermuten lassen könnte. Er suchte bei Tageslicht im Freien nach Kräutern, Beeren und anderen Früchten und verschmähte auch kleine Säugetiere nicht, deren er habhaft werden konnte. Seine flachen und vielhöckerigen Backenzähne deuten jedoch darauf hin, dass der Höhlenbär fast ausschließlich vegetarisch gelebt hat. Diese Annahme wird durch Erkenntnisse gestützt, die Wissenschaftler bei der Untersuchung von Bärenkot in der Salzofenhöhle im Toten Gebirge in Österreich gewannen. Demnach fraßen diese Bären Gräser und Wiesenpflanzen. Pollen bestimmter Pflanzenarten belegten sogar, dass die Höhlenbären auch den Honig wilder Bienen zu schätzen wussten.
Wahrscheinlich haben die Höhlenbären einen unterirdischen Verschlupf nur aufgesucht, wenn sie ihren Winterschlaf halten wollten. Was die Paläontologen zunächst verblüffte, waren die riesigen Knochenansammlungen von Überresten der Höhlenbären, die man in zahlreichen Höhlen fand. So wurden in der Drachenhöhle von Mixnitz an der Mur in der Steiermark etwa 200 Tonnen Höhlenbären-Knochen, die Überreste von mindestens 50000 Individuen, ausgegraben und von Wissenschaftlern der Universität Wien untersucht. Den durch die Knochen und Fledermausexkremente stark phosphorisierten Höhlenlehm baute man zu Düngezwecken ab.
Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Fundplätze von jungpleistozänen Höhlenbären. Solche Reste wurden in Höhlen der Schwäbischen Alb, der Fränkischen Alb, des Sauerlandes, des Bergischen Landes, des Lahn-Dill-Gebietes, der Eifel und des Harzes bekannt. Der Lehm der Bärenhöhle von Erpfingen auf der Schwäbischen Alb etwa ist regelrecht mit Höhlenbärenknochen gespickt.
Bereits 1774 wurden in der Burggaillenreuther Zoolithenhöhle bei Muggendorf (Oberfranken) neben Vielfraß- und Menschenknochen auch Bärenskelette geborgen, die an Museen in aller Welt abgegeben wurden. In einem erst 1971 entdeckten Teil der Zoolithenhöhle fand man weitere unzählige Höhlenbärenknochen. Die in der Petershöhle bei Velden nahe Hersbruck (Mittelfranken) überlieferten Höhlenbärenüberreste dürften von schätzungsweise 1500 bis 2000 Tieren stammen.
Außerhalb Deutschlands waren die Höhlenbären im Jungpleistozän in den Pyrenäen, in Frankreich, in Belgien, in Südholland, in Südengland, der Schweiz, in Österreich, in Italien, auf dem Balkan, im Raum Krakau (Südpolen) und im Kaukasus verbreitet. Die Höhlenbären sind somit eine Säugetierart, die ausschließlich in Europa vorkam. Auffallend ist die ungemein große Variabilität der Knochenfunde dieser Tiere. Sie deuten darauf hin, dass die Individuen im Gegensatz zu den meisten anderen Arten sehr lokal gebunden waren und die Bestände untereinander wenig Kontakt hatten.
Erklärbar werden die zahllosen Bärenknochenfunde dadurch, dass die Höhlen von den Bären viele Jahrtausende lang immer wieder im Winter bewohnt wurden. Manchmal haben Tiere enge Durchschlupfe von Höhlen durch das wiederholte Anstreifen mit dem Fell regelrecht poliert. Im Laufe der Zeithäuften sich wahre Berge von Bärenfossilien an, weil alte, kranke und junge Tiere in den langen Wintern starben, wenn sie geschwächt waren oder sich im Herbst keine großen Fettpolster als Nahrungsreserven hatten zulegen können, Und mancher Höhlenbär erstickte nach einer bisher unbewiesenen Theorie in seiner eigenen verbrauchten Atemluft, wenn die Sauerstoffzufuhr im Winterquartier nicht ausreichte.
In der Mixnitzer Drachenhöhle kam auf drei Männchen ein Weibchen. Dies muss allerdings keinesfalls bedeuten, dass es damals mehr Bären als Bärinnen gab, sondern könnte daher kommen, dass die Weibchen mit ihren Jungen oft kleinere ungestörte Höhlen aufsuchten.
Der Höhlenbär entsprach größenmäßig etwa dem heute lebenden Alaska-Braunbären, der aufgerichtet eine Höhe von zwei Metern erreicht. Er hatte, wie Fossilfunde zeigen, einem massigen Schädel mit einem deutlichen Knick über der Stirn und relativ kurze, aber sehr robuste Gliedmaßen. Die Höhlenbären dürften maximal 20 Jahre alt geworden sein. Alljährlich starb vermutlich etwa ein Fünftel des Bestandes. Etwa 70 Prozent der pro Wurf ein bis zwei Jungtiere erreichten die Geschlechtsreife nicht.
Es gilt als unwahrscheinlich, dass altsteinzeitliche Jäger das Verschwinden der Höhlenbären ausgelöst haben. Zwar fanden sich häufig Bärenknochen und Werkzeuge des Menschen in denselben Schichten, aber die Tiere und die Jäger müssen sich deswegen nicht zum gleichen Zeitpunkt in der Höhle aufgehalten haben. Auch gibt es keine Anhaltspunkte, dass sich der frühe Mensch ausschließlich auf die Höhlenbärenjagd spezialisiert hätte.
Umstritten ist, ob die eiszeitlichen Jäger einen Bärenkult betrieben. Beobachtungen, wonach in einer Höhle (Wildkirchli) im Säntis (Schweiz) Bärenschädel in steinernen Gräbern deponiert wurden, werden bezweifelt. Höhlenbärenschädel in auffälliger Lagerung, zum Beispiel bis zu zehn Schädel von Steinen umgeben, hat man angeblich auch in der Petershöhle bei Velden in Mittelfranken angetroffen.
Die Bestände der Höhlenbären wurden in Mitteleuropa vor etwa 20000 Jahren, also im Maximum der letzten Vereisung, ganz erheblich reduziert. Sie hielten sich nur an wenigen Stellen noch länger. Womöglich hat ein rascher, grundlegender Klimawechsel gegen Ende der Eiszeit dann den Höhlenbären den Lebensraum und die Nahrungsgrundlage entzogen.
Zu Lebzeiten der eiszeitlichen Höhlenbären existierten in Eurasien auch schon die Braunbären (Ursus arctos). Sie unterscheiden sich vom Höhlenbären unter anderem durch ihre etwa um ein Drittel geringere Körpergröße und kleinere Zähne. Außerdem wirkt ihr Schädel nicht so gedrungen wie derjenige der Höhlenbären. Ans den Braunbären gingen im Jungpleistozän die Eisbären (Thalarctos maritimus) hervor.
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Lesetipp:
Der Höhlenbär
http://www.lonetal.net/urtiere_hoehlenbaer.html
Donnerstag, 10. Mai 2007
Edgar Allan Poe: Gespräch mit einer Mumie
Bedienungshinweise zum Lesen des Buches auf dieser Seite: Die Schrift kann (mit dem Schieberegler oben) verkleinert oder vergrößert werden. Der Text lässt sich scrollen (am rechten Rand) und ausdrucken (mit dem Druckersymbol oben rechts).
Pfahlbaumuseum Unteruhldingen informiert über Steinzeit
Video "Pfahlbauten Bodensee" von Youtube
Unteruhldingen / Wiesbaden (archäologie-welt) - "Alles, was Sie schon immer über die Steinzeit wissen wollten" - So heißt es auf der optisch und inhaltlich sehr gelungenen Webseite mit der Internetadresse http://www.pfahlbauten.de - Dort wird anschaulich in Wort und Bild über das berühmte "Pfahlbaumuseum Unteruhldingen" am Ufer des Bodensees informiert.
Veranstaltungskalender des "Pfahlbaumuseums Unteruhldingen":
April bis Oktober täglich geöffnet:
Bis 30. September 9.00 bis 19.00 Uhr, letzte Führung 18.30 Uhr.
Oktober 9.00 bis 17.00 Uhr, letzte Führung 17.00 Uhr.
Mai 2007
02.05.-25.05. Schülerprojekt
22.05. Eröffnung des Original-Filmdorfs zur ARD/SWR-Fernsehserie
"Steinzeit: Das Experiment" und der Begleitausstellung im Pfahlbaumuseum.
"Public Preview" des Films im Strandbad Unteruhldingen.
26.05.-10.06. Pfahlbaukino
27.05.-09.06. Pfingstferien-Aktionsprogramm "Technik der Steinzeit"
Juni 2007
01.06.-09.06. Pfingstferien-Aktionsprogramm "Technik der Steinzeit"
01.06.-10.06. Pfahlbaukino
09.06. Pfahlbau-Halbmarathon
10.06.-31.07. Uhldi, der Steinzeitmann zeigt an Sonntagen alte Handwerkstechniken.
Juli 2007
01.07.-31.07. Uhldi, der Steinzeitmann zeigt an Sonntagen alte Handwerkstechniken.
26.07.-09.09. Pfahlbaukino
Aktionsbereich für Kinder: Ausgrabung und Steinbearbeitung.
28.07.-17.08. Sommerferienprogramm: Kochen, Schmuckherstellung, Feuer machen, Einbaumfahren und vieles mehr.
28.07.-29.07. Großes Museumsfest "Leben und Technik der Steinzeit" mit den Protagonisten der ARD/SWR-Serie "Steinzeit: Das Experiment".
August 2007
01.08.-09.09. Pfahlbaukino
Aktionsbereich für Kinder: Ausgrabung und Steinbearbeitung.
01.08.-17.08. Sommerferienprogramm: Kochen, Schmuckherstellung, Feuer machen, Einbaumfahren und vieles mehr.
01.08.-31.08. Uhldi, der Steinzeitmann zeigt an Samstagen und Sonntagen alte Handwerkstechniken.
September 2007
01.09.-02.09. Uhldi, der Steinzeitmann zeigt alte Handwerkstechniken.
01.09.-09.09. Pfahlbaukino
Aktionsbereich für Kinder: Ausgrabung und Steinbearbeitung.
08.09.-09.09. Uhldi, der Steinzeitmann zeigt alte Handwerkstechniken.
17.09.-26.10. Schülerprojekt
Oktober 2007
01.10.-31.10. Oktober durchgehend 9.00 - 17.00 Uhr geöffnet. Letzte Führung: 17.00 Uhr.
01.10.-26.10. Schülerprojekt
November 2007
01.11.-04.11. Täglich 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
03.11.-25.11. Jeden Samstag und Sonntag von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
05.11.-30.11. 11.00 und 14.30 Uhr Führungen, für Gruppen ab 15 Personen auch außerhalb dieser Zeiten.
Dienstag, 8. Mai 2007
Grab von Herodes dem Großen entdeckt
Kindermord von Bethlehem
Jerusalem / Wiesbaden (archäologie-welt) - Israelischen Archäologen ist – einem Bericht der Tageszeitung "Haaretz" zufolge – eine sensationelle Entdeckung geglückt: Sie haben nach langer Suche das Grab von König Herodes dem Großen gefunden.
Dieser von Rom eingesetzte "König der Juden" regierte Judäa von etwa 40 v. Chr. bis 4 v. Chr. Laut biblischer Überlieferung ließ er nach der Geburt von Jesus aus Angst vor einem Machtverlust durch das prophezeite Erscheinen des Messias alle Knaben in Bethlehem töten.
Das Grab von Herodes dem Großen liegt in dem von diesem vor mehr als 2000 Jahren rund zwölf Kilometer südlich von Jerusalem angelegten Festungspalast Herodium. Als Entdecker gilt Ehud Netzer, Professor der Hebräischen Universität. Er ist Herodes-Experte und hat seit 1972 in der Festung Herodium gegraben.
Freitag, 4. Mai 2007
Urmenschen litten unter vielen Krankheiten
Video über Neandertaler von Youtube
Wiesbaden (archäologie-welt) - Wie im Paradies lebten - zumindest theoretisch - die Jäger und Sammlerinnen in der Steinzeit: Luft, Wasser, Boden und Nahrung waren noch völlig frei von Umweltgiften; zudem sorgten viel Bewegung bei der Jagd auf wilde Tiere sowie beim Sammeln von Essbarem dafür, dass weder Mann, Frau noch Kind allzu viel Fett ansetzten. Trotzdem sind die Menschen in der Alt- und Mittelsteinzeit von etwa 2 Millionen bis 7000 Jahren vor heute keineswegs alle kerngesund gewesen.
Schon unter den Vor- und Frühmenschen in Afrika ging mancher Jäger mit Schmerzen auf die Pirsch. So litt vor etwa 1,5 Millionen Jahren ein Vormensch aus Kanam in Kenia an dem frühesten bekannten Tumor, der an seinem Unterkiefer Spuren hinterließ. Ein ungefährer Zeitgenosse von ihm aus Koobi Fora in Kenia war durch übermäßigen Verzehr von rohem Fleisch erkrankt, was man an seinen Langknochen feststellte. Überfluss hatte demnach schon in grauer Vorzeit schädliche Folgen für die Gesundheit.
Die früheste Hüftgelenksausrenkung ist von einem Vormenschen bekannt, der vor etwa 1 Million Jahren in Swartkrans in Südafrika starb. Am selben Fundort hat man auch die ältesten Bissverletzungen entdeckt. Die Löcher im Schädel eines Vormenschen von Swartkrans stammen von den Eckzähnen eines Leoparden. Das ist ein Hinweis dafür, dass so mancher frühe Vorfahre gefährlichen großen Raubkatzen zum Opfer fiel.
Der älteste Fall einer Muskelentzündung wurde bei einem vor etwa 700000 Jahren existierenden Frühmenschen aus der Gegend von Trinil auf Java (Indonesien) festgestellt. Er litt an einer akuten Muskelentzündung, die am Oberschenkelknochen unterhalb des Gelenkkopfes oberflächliche Wucherungen bewirkte.
Auch der Senior unter den Frühmenschen in Deutschland war krank. Der vor etwa 630000 Jahren in Mauer bei Heidelberg hausende so genannte Heidelberg-Mensch hatte die älteste nachweisbare Zahnbetterkrankung und schmerzhafte Arthritis der Kiefergelenke. Die Arthritis dürfte durch eine Infektion oder durch übermäßiges Abkauen der Mahl- oder Schneidezähne entstanden sein. Auf sie wurde als erster der Tübinger Anthropologe Alfred Czarnetzki durch die Abflachung der Gelenkfortsätze des Mauerer Unterkiefers aufmerksam.
Czarnetzki gebührt auch die Ehre, an den Skelettresten des berühmten Neandertalers aus dem Neandertal bei Düsseldorf-Mettmann den ältesten Armbruch nachgewiesen zu haben. Diesem Menschen war vor etwa 70000 Jahren bei einem Kampf oder Überfall der linke Unterarm gebrochen worden. Der Bruch ist zwar verheilt, aber so, dass der Arm verkürzt wurde und unnatürlich zum Körper gewinkelt war. Im Schädel desselben Neandertalers wurden zuvor auch Anlagerungen neuer Knochensubstanzen bemerkt, die auf Zuckerkrankheit oder Nierenerkrankungen beruhen könnten.
In der Zeit der Neandertaler vor mehr als 50000 Jahren ist vielleicht sogar schon die früheste Operation der Menschheitsgeschichte vorgenommen worden. Es hat den Anschein, als sei einem Neandertaler in der Höhle von Shanidar im Irak der kranke oder verletzte Arm amputiert worden. Dies wird allerdings von einigen Anthropologen bezweifelt.
Die nach dem rätselhaften Verschwinden der Neandertaler vor etwa 35000 Jahren in Europa auftauchenden ersten Jetztmenschen blieben ebenfalls nicht vor Krankheiten verschont.
Spektakuläre Nachweise von Krankheiten sind auch aus der Bauern- oder Jungsteinzeit vor mehr als 7000 bis etwa 4000 Jahren geglückt. Aufsehen erregten beispielsweise die zahlreichen Fälle von Krebs im Gräberfeld vom Viesenhäuser Hof bei Stuttgart-Mühlhausen. Dort litt vorüber 7000 Jahren offenbar jeder Fünfte der hier Bestatteten an einem bösartigen Tumor.
Nachzulesen sind die Leiden der frühen Jäger, Sammler und Bauern in dem inzwischen vergriffenen Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Er hat sich durch die Bücher Deutschland in der Urzeit, Deutschland in der Steinzeit, Deutschland in der Bronzezeit einen Namen gemacht.
Weblinks:
http://archaeologie-news.blog.de
http://fossilien-news.blog.de
Donnerstag, 3. Mai 2007
Die ersten Räder drehten sich vor 5000 Jahren
Wiesbaden (archaeologie-welt) - Das Verkehrswesen war bereits in der Steinzeit viel weiter entwickelt, als allgemein bekannt ist. Vor mehr als 30000 Jahren baute man schon Wasserfahrzeuge, vor 5800 Jahren kilometerlange Fußwege und vor 5500 Jahren Wege und Straßen, auf denen vor mehr als 5000 Jahren Wagen mit Scheibenrädern von Rindern gezogen wurden. Die ersten Reittiere dürften vor etwa 6000 Jahren gehalten worden sein.
Nachzulesen ist dies in dem Taschenbuch „Rekorde der Urzeit“ des Wissenschaftsautors Ernst Probst aus dem Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kostheim. Er hat sich durch seine Bücher „Deutschland in der Urzeit“, „Deutschland in der Steinzeit“ und „Deutschland in der Bronzezeit“ einen Namen gemacht. Nachfolgend eine Leseprobe aus dem Taschenbuch „Rekorde der Urzeit“ über das prähistorische Verkehrswesen:
Die ersten Wasserfahrzeuge hat es vermutlich schon in der jüngeren Altsteinzeit vor mehr als 30000 Jahren gegeben. Wahrscheinlich haben bereits damals Jäger und Sammler mit einfachen Flößen das Mittelmeer überquert. Auch Australien dürfte zu jener Zeit mit Flößen angesteuert worden sein.
Als der älteste Rest eines Wasserfahrzeuges wird ein von Menschenhand bearbeitetes Stück Rentiergeweih betrachtet, das in Husum (Schleswig-Holstein) bei Baggerarbeiten entdeckt wurde. Der Prähistoriker Detlev Ellmers aus Bremerhaven deutet diesen Fund als Teil des Spantgerüstes eines Fellbootes. Seine Ansicht ist jedoch sehr umstritten. Der Fund aus Husum stammt aus der Zeit der Ahrensburger Kultur, die nach einem Fundort in der Nähe von Hamburg benannt wurde. Diese Kulturstufe existierte vor mehr als 10000 Jahren in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Luxemburg.
Die frühesten sicheren Funde von Wasserfahrzeugen stammen aus der Mittelsteinzeit, die in manchen Gegenden Mitteleuropas um 8000 v. Chr. begann und etwa 5000 v. Chr. endete. Teilweise währte dieser Abschnitt der Steinzeit auch bis etwa 4000 v. Chr., beispielsweise in Skandinavien. Bei diesen Funden handelt es sich um Reste von Einbäumen, die man aus Baumstämmen hergestellt hatte; gefunden wurden auch Paddel, mit denen man die Einbäume fortbewegte. Derartige Funde kennt man aus England, Holland, Deutschland und Dänemark.
Als ältester Beleg für Wasserfahrzeuge in England gilt ein Holzpaddel vom Fundort Star Carr bei Scarborough aus der Mittelsteinzeit vor knapp 8000 v. Chr. Die Hinterlassenschaften von Star Carr werden der Maglemose-Kultur zugerechnet, die nach einem dänischen Fundort bezeichnet ist. Diese Kulturstufe war vor etwa 8000 bis 6000 v. Chr. außer in England auch in Norddeutschland, Dänemark, Südschweden und in Russland heimisch.
Der älteste Einbaumrest der Schweiz kam in sandigen Seeablagerungen am alten Hafen von Estavayer (Kanton Freiburg) zum Vorschein. Dabei handelt es sich um einen unfertigen Einbaum aus Eichenholz von 6,50 Meter Länge. Er wurde in der Mittelsteinzeit vor mindestens 6000 v. Chr. angefertigt.
Der älteste Einbaum aus Holland wurde in einem Moor bei Pesse in der Provinz Drenthe entdeckt. Nach einer radiometrischen Altersdatierung zu schließen, ist dieses Wasserfahrzeug vor mehr als 6300 v. Chr. angefertigt worden. Dieser Einbaum hat eine Länge von 3 Metern, eine Höhe von 30 und eine Breite von fast 45 Zentimetern. Damit ist man in der Mittelsteinzeit zum Fischfang oder Sammeln von Muscheln auf ein Gewässer gefahren.
Die frühesten Hinweise auf Wasserfahrzeuge in Deutschland stammen aus der Mittelsteinzeit zwischen etwa 8000 und 5000 v. Chr. Es handelt sich um Holzpaddel, mit denen vermutlich Einbäume fortbewegt wurden. Entdeckt wurden sie in Duvensee (Kreis Herzogtum-Lauenburg), Gettorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und in Friesack (Kreis Nauen) in Brandenburg.
Das älteste Paddel von Dänemark wurde am mittelsteinzeitlichen Fundort Holmegard auf Seeland geborgen. Es stammt aus der Zeit der Maglemose-Kultur vor mehr als 6000 v. Chr.
Die ältesten Einbaume Dänemarks kamen bei Ausgrabungen in Tybrind Vig auf Fünen zum Vorschein. Diese Wasserfahrzeuge und einige Paddel sind von Angehörigen der Ertebölle-Ellerbek-Kultur geschaffen worden, die nach Fundorten in Dänemark und Schleswig-Holstein benannt ist und vor etwa 5000 bis 4300 v. Chr. in Schleswig-Holstein, Mecklenburg, im nördlichen Niedersachsen, Dänemark und Südschweden existierte. Sie wird in Norddeutschland der sich anbahnenden Jungsteinzeit zugeordnet, in Dänemark und Südschweden dagegen noch der Mittelsteinzeit. In Tybrind Vig wurden ein fast vollständig erhaltener Einbaum und ein Bruchstück vom Heck eines noch größeren Bootes entdeckt. Ersterer ist etwa 9,50 Meter lang und 0,65 Meter breit. Darin fanden mindestens sechs Menschen Platz. Die in Tybrind Vig gefundenen Paddel sind aus Eschenholz geschnitzt. Sie haben ein herzförmiges Ruderblatt und einen mehr als 1 Meter langen Holzschaft. Zwei der Paddel hat man auf dem Ruderblatt verziert.
Als die seetüchtigsten Wasserfahrzeuge der Jungsteinzeit gelten die Einbäume. Die Jungsteinzeit dauerte in manchen Gebieten Mitteleuropas etwa von 5500 bis 2000 v. Chr. Drei norddeutsche Archäologen - Marco Adameck aus Pinneberg sowie Marquardt Lund und Kai Martens aus Hamburg - haben einen jungsteinzeitlichen Einbaum mit Hilfe von Feuersteinbeilen, wie sie damals in Gebrauch waren, nachgebaut. Sie benötigten für den 6 Meter langen und maximal 60 Zentimeter breiten Nachbau elf Tage. Fahrversuche damit zeigten, dass in dem Einbaum auf einem ruhigen Gewässer bis zu fünf Erwachsene paddeln können. Der dicke und schwere Boden verhinderte das Kentern. Bei ruhigem Wetter lässt sich der Einbaum sogar auf der Ostsee fortbewegen.
Die ältesten Hinweise auf Wasserfahrzeuge in Österreich werden in die Zeit der jungsteinzeitlichen Mondsee-Gruppe datiert, die zwischen etwa 3700 bis 2900 v. Chr. in Oberösterreich und im Bundesland Salzburg heimisch war. Der Name dieser Kulturstufe erinnert an den Mondsee in Oberösterreich, wo 1871 Reste einer Seeufersiedlung („Pfahbausiedlung“) entdeckt wurden. Am Mondsee hat man das 9,6 Zentimeter lange Tonmodell eines Einbaums gefunden. Vielleicht stammt auch ein Einbaumfund aus dem Jahre 1930 von Hueb bei Lindbruck in Oberösterreich aus dieser Zeit. Leider ist dieser Fund gleich nach der Entdeckung verbrannt worden.
Die frühesten Brücken sind wahrscheinlich schon in der Altsteinzeit vor etwa 35000 bis 10000 Jahren von Jägern und Sammlern hergestellt worden. Dabei handelte es sich um Baumstämme, die man über Bäche und Flüsse legte.
Als erster bekannter Fußweg Europas gilt der „Sweet Track“ genannte 1,8 Kilometer lange Bohlenwege über ein Sumpfgebiet in der englischen Grafschaft Somerset. Die dafür verwendeten Baumstämme sind vor etwa 3800 v. Chr. gefällt worden. Das ergab eine Datierung mit Hilfe der Radiokarbonmethode und ein Vergleich der Holzbohlenreste mit einer Skala, die aus der Abfolge der Jahresringe europäischer Bäume von der Steinzeit bis heute abgeleitet ist. Dieser Weg wurde schon vor der Erfindung des Rades gebaut. Er diente nur Fußgängern und Tragtieren.
Die ältesten Reste von befahrenen Wegen und Straßen stammen aus der Jungsteinzeit vor mehr als 3500 v. Chr. Damals hat man in Europa schon erstaunlich lange und breite Bohlenwege über Mooren angelegt. Auf diesen holprigen Bohlenwegen fuhren auf Scheibenrädern rollende Wagen, die von Rindern gezogen wurden. Die Jahrtausende alten Reste solcher frühen Bohlenwege verdanken der Einbettung im Torf ihre Erhaltung. Darin wurden sie vor der zerstörerischen Wirkung des Sauerstoffs bewahrt.
Die ältesten Wege der Schweiz hat man in mehr als 5000 Jahre alten Seeufersiedlungen von Egolzwil am ehemaligen Ufer des Wauwiler Sees (Kanton Luzern) angelegt. Sie wurden von Angehörigen der jungsteinzeitlichen Cortaillod-Kultur gebaut, die nach einem Fundort am Neuenburger See benannt ist. Diese Kultur existierte etwa zwischen 4000 und 3500 v. Chr. in weiten Teilen der Schweiz. Am Fundort Egolzwil 4 sind im Laufe der Zeit nacheinander sechs Dörfer errichtet worden. Zum Dorf 4 führte ein mit Astwerk abgedeckter Weg, der durch einen Zaun begrenzt war. Auch zum Dorf 5 gelangte man über einen mit Holzprügeln belegten Weg, außerdem gab es einen massiven Weg aus Holzstangen und -bohlen vom Dorfeingang zum Viehlager.
Eine der ältesten Straßen Deutschlands führte vor mindestens 3000 v. Chr. über das Meerhusener Moor bei Aurich in Niedersachsen. Sie lässt sich bisher keiner bestimmten Kultur der Jungsteinzeit zuordnen. Die Fahrbahn über das Meerhusener Moor war mehrere Kilometer lang und maximal 4 Meter breit. Noch älter ist ein Bohlenweg im Großen Moor am Dümmer im Kreis Diepholz in Niedersachsen. Um die Erforschung der Wege und Straßen in Norddeutschland hat sich vor allem der Oldenburger Prähistoriker Hajo Hayen verdient gemacht.
Die ältesten Straßen im Vorderen Orient existierten vor mehr als 3000 v. Chr. Sie waren ungepflastert und verbanden die damaligen Zentren. Häufig verliefen diese Straßen entlang von Flüssen, oder sie waren an Wasserstellen orientiert.
Die ältesten Straßen Indiens und Pakistans wurden zur Zeit der Industal-Kultur vor etwa 2500 v. Chr. angelegt. Sie erreichten eine Breite bis zu 10 Metern und waren an der Seite mit gemauerten Abwässerkanälen versehen.
Die ersten befestigten Straßen in China entstanden in der frühen Zhou-Zeit vor mehr als 1000 v. Chr. Ein halbes Jahrtausend später wurde das Straßennetz stark erweitert.
Die ersten Wagen mit hölzernen Scheibenrädern rollten in der Zeit vor mehr als 3000 Jahren v. Chr. in Asien (Mesopotamien) und Europa (Deutschland, Polen, Ungarn). Die Wagen in Mesopotamien wurden von Rindern und Halbeseln (Onager) gezogen, diejenigen in Europa von Rindern. Die Erfindung von Rad und Wagen dürfte in verschiedenen Gegenden Asiens und Europas in geringen zeitlichem Abstand erfolgt sein.
Von den ältesten Wagen in Mesopotamien vor mehr als 3000 v. Chr. zeugen lediglich Bodenverfärbungen und einzelne Metallobjekte. Solche Reste wurden bei Ausgrabungen in der mesopotamischen Stadt Kisch entdeckt. Einen weiteren Hinweis auf die Existenz von Wagen in Mesopotamien geben Schriftzeichen um 3200 v. Chr. auf sumerischen Tontafeln aus Uruk. Die frühesten Fahrzeuge in Mesopotamien waren so groß wie heutige Handwagen. Man setzte sie für den Transport von Personen ein.
Die ältesten Wagenreste in Deutschland kamen im Meerhusener Moor bei Aurich in Niedersachsen zum Vorschein. Sie stammen aus der Zeit vor mindestens 3000 v. Chr. Dabei handelt es sich um einteilige Scheibenräder, hölzerne Wagenachsen, Teile von Mitteldeichseln, Reste eines Oberwagens und eines Doppeljochs. 50 Hufschalen von Rindern zeigen, welche Zugtiere damals verwendet wurden. Einige Jahrhunderte jünger dürften die Funde von Scheibenrädern aus Bad Waldsee-Aulendorf (Baden-Württemberg) und Seekirch-Achwiesen (Baden-Württemberg) sein. Die in Norddeutschland geborgenen Wagenräder hatten runde Achslöcher und drehten sich auf den starren Achsen. Dagegen hatten die in Süddeutschland gefundenen Wagenräder viereckige Achslöcher und saßen starr auf den rotierenden Achsen.
Der erste Nachbau eines der ältesten Wagen Deutschlands wurde von dem Oldenburger Prähistoriker Hajo Hayen initiiert und von dem Wagenbaumeister Enno Carls aus Horsten durchgeführt. Diese Rekonstruktion beruht auf den bisherigen Funden aus Norddeutschland. Der nachgebaute Wagen ist 1,40 Meter lang, 1,15 Meter breit, hat eine 2,40 Meter lange Deichsel und vier Scheibenräder mit einem Durchmesser von etwa 90 Zentimetern. Seine Ladefläche hat die Maße 0,98 mal 1,23 Meter. In die Seitenhölzer eingesteckte Haselruten geben der Ladung festen Halt. Die beiden Achsen sind jeweils seitlich durch Lederriemen und in der Mitte durch einen Holzdübel an der Unterseite der Ladefläche fixiert. Der Wagen konnte nicht gelenkt werden. Beim Wenden musste man ihn entweder mit Menschenkraft anheben oder durch Seitwärtstreten der Zugtiere in die gewünschte Richtung bringen.
Die älteste Wagendarstellung in Polen wurde auf einem Tongefäß der jungsteinzeitlichen Trichterbecher-Kultur entdeckt. Sie befindet sich auf der Außenseite einer Schüssel von Bronocice im Distrikt Kielce. Das in den Ton eingeritzte Motiv zeigt vierrädrige Wagen mit Deichsel ohne Zugtiere. Diese Darstellung stammt aus der Zeit vor mindestens 3000 v. Chr. Als der älteste Wagenrest im heutigen Polen gilt der Fund eines einteiligen Scheibenrades aus Schönsee im ehemaligen Ostpreußen.
Die ersten Wagenmodelle aus Ton zur Zeit vor mindestens 3000 v. Chr. Kennt man aus Ungarn. Dabei handelt es sich um Funde der Badener Kultur, die nach einem Fundort in der Nähe von Wien benannt ist. Die Badener Kultur war außer in Ungarn auch in Österreich, in Tschechien und in der Slowakei heimisch. Je ein tönernes Wagenmodell eines Wagens mit vier Scheibenrädern, einem sich nach oben verbreiternden Wagenkasten, einem nicht drehbaren Vordergestell und einer nach oben gerichteten Deichsel hat man in Budakalász und Szigetszentmárton in Ungarn entdeckt. In Boglarlele kam das tönerne Modell eines Kastenwagens ohne Räder, jedoch mit plastischer Darstellung von Rindern zum Vorschein.
Die älteste Darstellung eines Wagens in der Slowakei stammt aus der Zeit der Badener Kultur vor mehr als 3000 v. Chr. Es ist ein tönernes Kastenwagenmodell ohne Räder mit vorgespannten Rindern und stammt aus Radosina in der Südwestslowakei.
Der älteste Hinweis auf die Existenz von Wagen in Österreich wurde auf dem Jennyberg bei Mödling in Niederösterreich entdeckt. Dort fand man das Bruchstück eines tönernen Wagenmodells aus der Zeit der Badener Kultur. Auch dieses seltene Stück stammt aus der Zeit vor mindestens 3000 v. Chr.
Die ältesten Darstellungen von Wagen und Zugtieren in Deutschland wurden vor etwa 3000 v. Chr. von Angehörigen der jungsteinzeitlichen Wartberg-Gruppe in die Wände des Steinkammergrabes von Züschen bei Lohne in Nordhessen eingemeißelt. Die Wartberg-Gruppe ist nach einem Berg in Nordhessen benannt, auf dem typische Keramikreste dieser Kulturstufe geborgen wurden, die einst außer in Teilen von Hessen auch in Nordrhein-Westfalen und Thüringen verbreitet war. Die Zweiradwagen auf dem Züschener Steinkammergrab wurden von abstrakt dargestellten Rinderpaaren gezogen.
Die ältesten Wagenreste der Schweiz haben ein Alter von etwa 4500 Jahren. Die im Bereich ehemaliger Seeufersiedlungen entdeckten Wagenreste lassen sich nicht immer eindeutig einer bestimmten Kultur zuordnen. Sicher ist jedoch, dass diese frühen Gefährte von Angehörigen der Rhone-Saone-Kultur zwischen etwa 2800 und 2400 v. Chr. und Menschen der Schnurkeramischen Kultur zwischen etwa 2800 und 2400 v. Chr. benutzt wurden. Der eindrucksvollste Fund gelang in der Seeufersiedlung Zürich-Dufour-Straße. Dort wurden beim Bau eines Pressehauses drei Scheibenräder aus Buchenholz geborgen, die entweder von einem vierrädrigen Wagen, dessen viertes Rad verloren ging, oder von zwei zweirädrigen Wagen stammen.
Die ältesten Wagenreste in Russland stammen aus der Zeit ab etwa 2500 v. Chr. Die Wagenteile wurden in südrussischen Gräbern entdeckt. Die Funde belegen, dass es in diesem Gebiet damals sowohl vier- als auch zweirädrige Wagen gab.
Der älteste Fund eines Wagenrades in Holland gelang in de Eese (Provinz Oberijssel). Das einteilige Scheibenrad mit einem Durchmesser von 92 Zentimetern dürfte um 2500 v. Chr. angefertigt worden sein. Die Richtung der Holzfasern belegt, dass solche Scheibenräder nicht als runde Scheiben von einem Baumstamm abgeschnitten wurden, sondern dass man das Scheibenrad in Längsrichtung aus einem dicken Eichenstamm herausarbeitete. Dies hatte den Vorteil, dass sich die Fasern längs der Abnutzung befanden und länger hielten.
Die ältesten Wagenmodelle in Indien und Pakistan sind von Töpfern der Industal-Kultur um 2500 v. Chr. aus Ton modelliert worden.
Die ersten Kampfwagen kamen um 2000 v. Chr. in Mesopotamien zum Einsatz. Sie rollten auf zwei Scheibenrädern und hatten einen Deichselbock, auf dem der Wagenlenker saß. Die Zugtiere wurden durch Brustriemen an der Jochdeichsel befestigt und durch Zügel und Nüsternringe gelenkt.
Die ersten leichten Streitwagen mit Speichenrädern wurden vor etwa 2000 v. Chr. benutzt. Das belegen Siegelabdrücke aus dieser Zeit in der altassyrischen Handelskolonie Kanesch in Anatolien. Sie zeigen erstmals solche von Pferden gezogene Streitwagen.
Die frühesten Darstellungen von Streitwagen in Griechenland kennt man aus den Schachtgräbern von Mykene um 1300 v. Chr. Sie zeigen Streitwagen mit zwei vierspeichigen Rädern. Solche Räder werden auch auf bronzezeitlichen Felszeichnungen in Norditalien und Skandinavien abgebildet.
Als die prächtigsten Radfunde Deutschlands aus der Eisenzeit gelten die zwei Bronzeräder von Hassloch (Kreis Bad Dürkheim) in Rheinland-Pfalz, die schon 1873 entdeckt wurden. Diese Räder mit einem Durchmesser von etwa einem halben Meter stammen aus der frühen Eisenzeit um 700 v. Chr., die im südlichen Mitteleuropa Hallstatt-Kultur genannt wird. Jedes der Räder hat fünf hohle Speichen. In den hohlen Felgen saßen ursprünglich Holzreifen, die einige Zentimeter über die Felgenkanten hinausragten. Die Hasslocher Räder gehörten vermutlich zu einem Kultwagen, der für religiöse Rituale benutzt wurde -vielleicht zu Prozessionen oder bei der Beerdigung bedeutender Persönlichkeiten.
Die ersten Drehkonstruktionen für die Vorderachse von Vierradwagen gab es in Mitteleuropa zu Beginn der Bronzezeit um 2000 v. Chr. zusammen mit Speichenrädern. Sie verbesserten die Wendigkeit der Fahrzeuge und machten sie lenkbar.
Die älteste Schlittenkufe hat man in Heinola in Finnland gefunden. Sie stammt von einem Schlitten, der in der Mittelsteinzeit um 6000 v. Chr. benutzt wurde.
Die ersten Reitpferde wurden nach Ansieht einiger Forscher um 4000 v. Chr. in der Ukraine von Angehörigen der Sredni-Stog-Kultur gehalten. Das schließt man aus den Abnutzungsspuren an den Backenzähnen eines Pferdes, dessen Skelettreste an einem Fundplatz dieser Kultur etwa 200 Kilometer südlich von Kiew entdeckt wurden. Die Abnutzungserscheinungen entsprechen denjenigen, die auch heute bei Reitpferden durch das Zaumzeug entstehen. In Siedlungen der Sredni-Stog-Kultur hat man relativ häufig Reste von Hauspferden geborgen.
Die ältesten Hinweise auf Reittiere in Deutschland sind mehr als 5000 Jahre alt. Hierzu gehören Geweihspitzen aus einem Grab der Trichterbecher-Kultur vor mehr als 3000 v. Chr. von Ostorf (Kreis Schwerin) in Mecklenburg, die von manchen Prähistorikern als Seitenstangen von Pferdetrensen betrachtet werden. Dass es um diese Zeit in manchen Siedlungen tatsächlich schon Hauspferde gab, belegen Funde von Pferderesten der Altheimer Kultur in Bayern (Altenerding, Kreis Erding, und Pestenacker, Kreis Landsberg). Die Altheimer Kultur existierte von etwa 3900 bis 3500 v. Chr. Bei diesen Pferderesten lässt sich jedoch nicht beweisen, dass es sich um Reittiere handelte. Reste von Hauspferden kennt man auch aus Siedlungen der Walternienburg-Bernburger Kultur in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Diese Kultur behauptete sich vor etwa 3200 bis 2800 v. Chr.
Die frühesten Reitpferde in Spanien hat es vielleicht ab der Glockenbecher-Kultur vor mehr als 2200 v. Chr. gegeben. In einer Siedlung auf dem Cerro de la Virgen in der Provinz Granada enthielten die untersten Schichten keine Pferdeknochen, während solche gleichzeitig mit dem Auftreten der Glockenbecher häufig wurden. Die Glockenbecher-Kultur war gegen Ende der Jungsteinzeit von Portugal im Westen bis nach Ungarn im Osten sowie von Italien im Süden bis nach England im Norden vertreten.
Der erste Steigbügel für den großen Zeh wurde um 100 v. Chr. in Indien erfunden.
Die ältesten Radspuren in Deutschland kamen bei der Untersuchung eines Großsteingrabes der Trichterbecher-Kultur aus der Zeit vor mehr als 3000 v. Chr. in Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) in Schleswig-Holstein zum Vorschein. Dort entdeckte der Ausgräber Dieter Stoltenberg die Fahrspuren der beiden Scheibenräder eines Karrens, mit dessen Hilfe der störende Lehm in der Baugrube des Großsteingrabes weggefahren wurde. Die Fahrspuren ließen sich über eine Strecke von etwa 20 Metern verfolgen. Sie endeten an einem von insgesamt vier Großsteingräbern, die von einer etwa 54 Meter langen und mehr als 18 Meter breiten Steineinfassung umgeben und durch einen Hügel bedeckt wurden. Die Eindrücke im Boden sind 5 Zentimeter breit und rechteckig geformt. Dem Abstand der beiden Fahrstreifen zufolge hatte der Karren eine Breite von etwa 1,20 Meter.
Der Sphinx von Gise
Video "Mystery of the Sphinx" von Youtube
http://www.youtube.com/watch?v=2KA5GpVZ_hI
Wiesbaden (archäologie-welt) - Das imposanteste Fabelwesen der ägyptischen Mythologie ist der 20 Meter hohe und 57 Meter lange Sphinx von Gise. Er wurde vor mehr als 2500 v. Chr. aus dem anstehenden Fels gehauen und symbolisierte den Pharao in Gestalt eines Löwen. Der Sphinx trägt die Gesichtszüge von Pharao Chephren. Nachzulesen ist dies in dem inzwischen vergriffenen Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Das Taschenbuch ist zeitweise gebraucht erhältlich bei www.amazon.de
Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald: Ein bedeutender Paläöanthropologe
Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald, geboren am 13. November 1902 in Berlin, gestorben am 10. Juli 1982 in Bad Homburg v. d. H., war einer der bedeutendsten Paläoanthropologen. Berühmt wurde er durch die von ihm bearbeiteten javanischen Frühmenschen-Funde. Er wirkte in München, New York, Utrecht (ab 1948 als Professor) und Frankfurt. Während seiner Münchner Zeit erforschte er fossile Säugetierfunde aus Deutschland, z. B. das krallentragende Huftier Metaschizotherium.
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