Dienstag, 24. April 2007
Schädeloperationen in der Steinzeit oft erfolgreich
Wiesbaden (archaeologie-welt) - Die meisten gelungenen Schädeloperationen in der Jungsteinzeit (vor etwa 5500 bis 2000 v. Chr.) in Mitteleuropa erfolgten zur Zeit der Trichterbecher-Kultur (vor etwa 4300 bis 3000 v. Chr.), der Walternienburg‑Bernburger Kultur (vor etwa 3200 bis 2800 v. Chr.) und der Schnurkeramischen Kultur (vor etwa 2800 bis 2400 v. Chr.). Das berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem inzwischen vergriffenen Taschenbuch "Rekorde der Urzeit".
Die von Medizinmännern der Walternienburg-Bernburger Kultur vorgenommenen Schädeloperationen sind - nach den Funden mit verheilten Wundrändern zu schließen - etwa zu 90 Prozent gelungen. Zu solchen Eingriffen entschloss man sich bei schweren Krankheiten oder bei Schädelverletzungen. Damit der Patient die Schmerzen besser ertragen konnte, dürfte man ihm ein berauschendes Getränk gegeben haben. Eine solche Schädeloperation wird von Wissenschaftlern und Medizinern auch als Trepanation bezeichnet.
Die meisten missglückten Schädeloperationen der Urgeschichte gab es zur Zeit der bronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur (vor etwa 2000 v. Chr.). Damals sind - im Gegensatz zur Jungsteinzeit - nur noch etwa 72 Prozent der Schädeloperationen gelungen. Die Ursache für diese geringere Heilungsquote ist unbekannt.
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Das Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" ist zeitweise gebraucht erhältlich bei:
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