Donnerstag, 6. Juni 2019

Taschenbuch: Die Michelsberger Kultur




Bruchsal (archäologie-welt) – Welchen Zweck hatten die mehr als 100 von unterbrochenen Gräben umgebenen Erdwerke von Frankreich bis Tschechien? Waren sie Burgen der Steinzeit, Häuptlingssitze, geschützte Marktplätze, Viehkräle, Kultbauten oder Versammlungsorte? Warum weisen so viele menschliche Skelettreste aus der Jungsteinzeit vor etwa 4.300 bis 3.500 v. Chr. Spuren von roher Gewalt und von Hundebissen auf? Hat man Leichname von Ackerbauern und Viehzüchtern damals zunächst ungeschützt und für Tiere zugänglich aufgebahrt, bevor man später einzelne Teile der Skelette in Gräben von Erdwerken deponierte? Weshalb errichtete man in einigen Gegenden mehrere Erdwerke in geringer Entfernung? Mit diesen und anderen Fragen befasst sich das 48-seitige Taschenbuch „Die Michelsberger Kultur“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Den Begriff Michelsberger Kultur hat 1908 der Prähistoriker Paul Reinecke aus München eingeführt. Er erinnert an den Michelsberg beim Ortsteil Untergrombach von Bruchsal (Kreis Karlsruhe), auf  dem sich eine befestigte Siedlung der Michelsberger Leute befand. Probst hat 1991 das Buch „Deutschland in der Steinzeit“ veröffentlicht, in dem das Leben und Sterben der Jäger, Fischer und Bauern zwischen Nordseeküste und Alpenraum geschildert wurde. 2019 stellte er einzelne Kulturstufen und Kulturen der Steinzeit vor.

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