Montag, 9. April 2007

Die tönernen Krieger des ersten Kaisers von China



Video "History of the Terra-Cotta Wariors" von Youtube

Shizishan / Wiesbaden (archaeologie-welt) - 1984 glückte Kindern aus dem chinesischen Dorf Shizishan beim Spielen in frisch umgegrabener Erde ein Zufallsfund, der eine der größten Entdeckungen in der Geschichte der Archäologie auslöste. Sie stießen auf einen aus Ton geformten menschlichen Kopf, der von einer alten Statue zu stammen schien. Es war - wie sich später herausstellte - der erste Fund aus dem monumentalen Grab eines mächtigen Herrschers.

Die Stelle, an welcher der Tonkopf zum Vorschein kam, wurde von Experten des Museums in Xushou intensiv untersucht. Dabei kamen Dutzende von Terrakotta-Figuren zum Vorschein. Man vermutete, dass weitere Tonstatuen unter der Erde liegen, woraufhin das gesamte Terrain zur Ausgrabungsstätte erklärt wurde.

Die Nachricht über diesen Sensationsfund verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Man informierte den renommierten Experten Wang Kai, der zusamen mit dem Museumsdirektor von nun an die wissenschaftlichen Ausgrabungen in Shizishan leitete. Innerhalb von zwei Monaten konnten die Forscher sechs Schächte mit Tonstatuen frei legen.

Die drei größten Schächte beinhalten etwa 3.000 kleine Tonfiguren in Menschengestalt, deren Aussehen und Anordnung auf Krieger hindeutet. Bis heute sind nur zwei solcher tönernen Streitmächte entdeckt worden. Die eine gehörte dem ersten Kaiser von China, Qin Shihuang, und umfasst rund 7.500 Krieger. Jeder der lebensgroßen Ton-Soldaten trägt individuelle Gesichtszüge. Auch Frisur und Kleidung lassen jede Statue zu einem Unikat werden.

Die in Shizishan geborgenen Tonfiguren unterscheiden sich deutlich von denen des berühmten Kaisers. Sie sind nicht nur wesentlich kleiner, sondern auch bei weitem nicht so kunstvoll gestaltet. Manche stellen Bogenschützen dar, andere halten andere Waffen in den Händen.

Auch die Bekleidung der Ton-Soldaten ist unterschiedlich. Man kann Kettenhemden und Rüstungen erkennen. Bei manchen Ton-Soldaten ist das Haar zum Knoten gebunden, bei anderen dagegen zum Zopf geflochten.

Obwohl die kleinen Tonfiguren, im Gegensatz zur Streitmacht des berühmten Kaisers, aus einer vorgefertigten Form hergestellt wurden, sehen sie keineswegs alle gleich aus. Jede einzelne wurde von Kunst-Handwerkern nachbearbeitet, um so ein eigenes Gesicht zu bekommen.

Während die bisher gefundenen Leibgarden für das Jenseits ordentlich in Reih und Glied standen, geht es bei den Krieger von Shizishan drunter und drüber. An manchen Stellen vermischen sich sogar verschiedene Regimenter. Manche sind unvollendet oder beschädigt.

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